Ist das Kunst oder ein Fleck?
Frankfurter Autorentheater

Frankfurter Autorentheater

Es muss nicht immer die große Bühne sein! Wenn man von Theater spricht, denkt man immer an die große Bühnen und Stücke. Es kommen einem die Schlagwärter in den Kopf: Bretter die, die Welt bedeuten, Shakespeare, Willy Millowitsch oder der Broadway in New York. Wenn man immer nur an die Großen denkt, übersieht man schnell die kleinen, feinen, die beinahe unsichtbar mit viel Herzblut Projekte auf die Beine stellen und täglich ums Überleben kämpfen.

So ein Projekt ist das Frankfurter Autorentheater. Im zweiten Stock der Hausener Brotfabrik versteckt, findet sich ein Kleinod der Frankfurter Theaterszene.

Wer hierher kommt, kennt sich aus. Den anders ist es kaum zu finden. Sofort spürt man, dass hier Theater gelebt wird. Ein kleines Esemble stellt jedes Jahr zwei Eigenproduktionen auf die Beine (oder besser gesagt: auf die Bühne). Dazu kommen Workshops, ein Seniorentheaterprojekt und Gastspiele. Die Besonderheit im FAT ist, dass nach jeder Vorstellung Brot und Wein bereit stehen, an dem man sich gegen eine freiwillige Spende bedienen kann. Dadurch soll der Dialog zwischen Publikum und Schauspielenden gefördert werden.

Jedes Jahr schreibt das FAT einen besonderen Wettbewerb aus: den Frankfurter Autoren Markt. Hier können sich Schreibende mit einem oder mehreren Texten bewerben. Die besten drei werden gekürt. Wobei der Gewinnertext als Theaterstück aufgeführt und mit 500.- Euro prämiert wird. Die Plätze 2 und 3 werden als szenische Lesung aufgeführt. Eine wunderbare Möglichkeit für Schreibende sich auszuprobieren.

Man hat sich am FAT dazu entschlossen, ein eigenes Konzept der Theaterarbeit zu entwickeln. Hier gibt es keinen Druck. Die Stücke werden im Team erarbeitet und bei Bedarf auch mal angepasst. Am Ende steht eine Aufführung die allen gefallen soll. Dazu tauscht sich das Ensemble auch gerne mit dem Publikum aus.

Wenn man selbst Kleinkünstler ist oder am Anfang einer kreativen Karriere steht, kann man das Theater reservieren. Es kostet keine Miete. Die Zuschauereinnahmen werden geteilt und das zu Gunsten des Künstlers oder der Künstlerin (!). Vorhandene Technik kann benutzt werden und wird sogar betreut. Natürlich kann man auch sein eigenes Equipment mitbringen.

Das FAT ist zu unrecht zu wenig besucht und zu wenig beachtet. Es verdient viel mehr Aufmerksamkeit, den es ist ein lobenswertes Projekt. Her wird die Kunst noch wegen der Kunst gemacht.

Dieser Text wurde von Meddi Müller verfasst